Was vom Kindergeburtstag übrig bleibt: schöne Erinnerungen (Kinder), eine gewisse Erschöpfung gepaart mit Erleichterung, dass es nun endlich vorbei ist (Eltern) und jede Menge Müll. Das nervt mich fürchterlich und jedes Jahr versuchen wir deswegen, den Müll immer mehr zu reduzieren. Was wir bisher umgesetzt haben:
Normales Geschirr statt Einmalgeschirr
Auf Pappteller zu verzichten, war für uns am leichtesten. Wir haben bunte Melaninteller und -becher zuhause, die einiges aushalten. Bei uns fallen öfter mal Teller runter, deswegen reduziert sich die Zahl der Porzellanteller stetig. Die Melaninteller dagegen halten alles aus. Auch Kindergeburtstage. Und weil ich immer verschieden gemusterte Teller kaufe, von denen keiner aussieht wie der andere, können sich die Kinder auch ohne Beschriftung merken, welcher Teller und welcher Becher zu ihnen gehört.
Servietten aus stoff statt Papier
In Sachen Servietten habe ich ein bisschen Zeit investiert und selber Servietten aus Stoffresten genäht. Die sind weit entfernt von perfekt, reichen aber allemal aus und können wieder verwendet werden. Was will ich mehr?
Bunte Deko
In Sachen Deko blutet mir ein bisschen das Herz Denn ich liebe Luftballons, vor allem, wenn sie mit Helium gefüllt sind. Die fand ich schon als Kind großartig und tue es noch. Aber letztendlich landen die Ballons ja doch nur auf dem Müll. Also müssen wir darauf verzichten.
Als Alternative gibt es wiederverwendbare Girlanden aus Stoff. Die sind wie die Stoffservietten selber genäht, und gerade weil ich keine begabte Näherin bin, freut es mich, wenn ich die Girlanden immer wieder verwenden kann.
Plastikfreie Spiele
Wir versuchen eigentlich immer, Kindergeburtstag nach draußen zu verlagern. Das macht müllfreies Spielen deutlich einfacher. Dinge wie Eierlaufen, Sackhüpfen, Wettrennen oder Ballspiele gehen immer. Müssen wir doch noch in die Wohnung ausweichen, spielen wir Stopptanz, Topfschlagen oder räumen die Verkleidungskiste aus. Beim letzten Geburtstag habe ich die Kisten mit den alten LEGO DUPLO Steinen rausgeholt und die Kinder haben riesige Türme damit gebaut. Anschließend haben wir getestet, welcher Turm stehen bleibt, wenn man mit einer Spanplatte ordentlich Wind macht. Alle Kinder waren zwar längst aus dem DUPLO Alter raus, aber trotzdem mit Feuereifer dabei und mindestens eine Stunde mit Bauen beschäftigt.
Schatzsuche
Auch Schatzsuchen lassen sich weitgehend müllfrei gestalten. Kreidemarkierungen auf dem Boden, kleine Zettelchen mit Hinweisen drauf oder Markierungen aus bunten Wollfäden ersetzen die Luftballons (heliumgefüllt!), die ich früher draußen verteilt habe.
Die Schatzkiste besteht schon immer aus einer kleinen Holzkiste, die jetzt aber nicht mehr mit einzeln verpackten Süßigkeiten, sondern mit Murmeln, Halbedelsteinen, Holzperlen oder kleinen Spanschächtelchen gefüllt ist.
Plastikfreie Mitgebsel
Die Mitgebseltüte ist eine fiese Tradition. Wenn meine Kinder irgendwo zum Geburtstag eingeladen sind, kommen sie oft mit diesen kleinen Plastiktüten zurück, gefüllt mit Plastikkleinteilen, die wiederum in Plastikfolie eingewickelt sind. Der ganze Krempel landet dann innerhalb kürzester Zeit entweder im Staubsauger oder direkt im Müll. Braucht kein Mensch!
Ich mag es, wenn sich die Mitgebsel aus der Party ergeben.
Beim letzten Geburtstag konnten die Kinder kleine Spanschachteln mit Halbedelsteinen mitnehmen, die sie in der Schatzkiste gefunden hatten. Auch Partyzubehör eignet sich super zum Mitgeben: die Tennisbälle vom Dosenwerfen zu Beispiel oder Holzlöffel vom Eierlaufen. Noch einfacher wird das bei Mottoparties. Bei der Ritterparty gibt es den selbstgebastelten Pappschild und bei der Piratenparty die Augenklappe zum Mitnehmen.
Und wie geht's weiter?
Für den nächsten Kindergeburtstag habe ich mir vorgenommen, alle Gäste zu bitten, auf Geschenkpapier zu verzichten. Außerdem wird es, sobald ich alle Muffinformen, die noch im Schrank sind, aufgebraucht habe, auch keine Muffins in bunten Papierförmchen geben.
Komplett müllfrei werden die Kindergeburtstage damit natürlich auch nicht, aber je kleiner die Mülltüte ist, die am Ende übrig bleibt, desto besser.
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